Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)
Der Graskarpfen, auch genannt der Graser, ist ein Weißfisch und auch unter den Namen Weißer Amur, Grasfisch oder Chinakarpfen bekannt.
Was ist überhaupt ein Graskarpfen?
Ein Graskarpfen ist ein asiatischer Weissfisch. Er hebt sich durch seine raketenförmige Form von den anderen Fischen ab. Von einem Carphunter geliebt, vom anderen ungeliebt, aber auch nicht ganz so einfach ihn nachzustellen und ihn zu überlisten. Er kann sich stundenlang auf unseren Angelplatz tummeln ohne das man einen Biss bekommt. Man kann oft beobachten wie sie an der Oberfläche fressen, nur unseren Köder beachten sie nicht.
Ihre eigentliche Nahrung besteht hauptsächlich aus jungen Trieben von Schilf und Seerosen. Ich habe schon oft beobachtet, wie Graskarpfen am Schilfgürtel sich die Schilfspitzen mit ihr flaches hartes Maul nehmen, dann rückwärts schwimmen und blitzschnell mit einer schnellen Bewegung diese abreissen und fressen. Die Spitzen sind zart und schmecken ihnen wohl am besten.
Ein guter Beobachter sieht von weitem schon wo sich die Fressplätze von Graskarpfen befinden. Auch wenn man seine Ruten raus bringt oder zum anfüttern raus fährt sollte der Carphunter, der auch einen Graser fangen will, seine Augen offen halten. Auch ein guter Hinweis darauf, ob sich ein Graser oft an einer bestimmten Stelle aufhält, sind seine Ausscheidungen. Diese erkennt man gut durch giftgrüne schwimmende ” Raupen” auf der Wasseroberfläche. Je grösser und dicker diese “Objekte” sind, um so grösser wohl auch der Graser.. Das dieser Asiate auch eine gigantische Grösse erreichen kann, ist wohl auch jedem Carphunter bekannt. Mein persönlicher Rekord liegt bei 1,25 und 52 Pfd. Die Graser die es in unseren Gewässern gibt, sind meist schon sehr alt, da sie kaum eine Chance haben sich zu vermehren. Demzufolge kennen diese Fische schon einige Haken und wissen wann es für sie gefährlich wird. Dennoch ist der Drill eines Grasers immer sehr spektakulär. Sie lassen sich oft ohne grosse Gegenwähr ans Ufer ziehen, bis zu dem Punkt, wenn sie den Grund am Bauch spüren, dann drehen sie sich blitzschnell um und ab geht die Post.
Der Graskarpfen ist ein großer Kämper am Angelhaken
Wehe dem, der nicht richtig seine Bremse an seiner Rolle eingestellt hat. Der erlebt, wenn der Asiate gross genug ist, immer einen Abriss. Wenn der Graser beisst, erlebt man meisstens einen Fallbiss. Typisch für Graser. Was auch typisch ist für Graser, ist oftmals ein Doppelrun. Ich selbst habe es schon erlebt, dass ich nachts aus dem Bett geklingelt wurde und mit meinem Freund, fast zeitgleich einen Biss bekam und wir bis zu den Knien im Wasser standen und unseren Fisch drillten, als 20 Meter hinter mir meine Funkbox einen nächsten Biss meldete. Anfangs glaubte ich noch, dass der Karpfen, den ich gerade drillte in meine andere Rute schwamm. Aber als nach dem fallen des Swingers der Vollrun erfolgte, wusste ich das da noch ein Fisch meinem Köder nicht wiederstehen konnte. Man ist natürlich in so einer Situation mächtig überfordert, zumal mein Freund selbst einen Fisch drillte und er mir nicht wirklich helfen konnte. Aber mit viel Übersicht und Bedacht, schafft man das auch.
Etwas andere Grasskarpfen Strategie !!!
Es genügt nicht nur beim Graser fischen die Vorfachlänge zu verändern, sondern auch die Anfütterstrategie zu verändern. Da der Fisch sehr lang ist und beim fressen anders vorgeht als unsere Spiegler, sollte das Vorfach etwas länger gewählt werden und vorallem etwas steifer. Der Graser liebt grosse Futterplätze. Ihr Maul hat sich ihrem Fressverhalten angepasst hat und extrem oberständig. Also zu Nahrungsaufnahme am Grund kaum geeignet. Deshalb steht der Graskarpfen fast senkrecht im Wasser, wenn er am Grund frisst. Die Köder sollten auch Naturverbunden sein. Gern gefressen wird immer noch Hartmais und auch Tigernüsse sind eine Delikatesse. Diese grosszügig und grossflächig verteilt bringt auch den gewünschten Erfolg. Wenn der erste Fisch gefangen ist, sollte so schnell nicht mehr nachgefüttert werden. Somit wird der Hakenköder schneller gefunden. Um den Graser auf Euren Hakenköder aufmerksam zu machen, wäre auch eine hohe Lockwirkung von Vorteil. Bei den Vorfächern kann ebenfalls gewählt werden zwischen hart und weich. Auch eine Kombination aus beidem ist ok. Man sollte diese Dinge austesten, um sich dann für eine Montage zu entscheiden.
Auf alle Fälle, sind das Stiff-Rig und der D-Ring empfehlenswert für die jagd nach den Asiaten. Beide Montagen sind hier auch schon ausführlich beschrieben worden. Die Graser nehmen Korn für Korn das Futter vom Grund und deshalb ist es ratsam nicht mehr als zwei Körner auf’s Haar zu zaubern. Das D-Rig ist deshalb ideal für unsere Asiaten, da sich der Haken bei der geringsten Bewegung ins Maul einhakt. Der Köder ist direkt am Haken und so wird der Haken gleich mit eingesaugt. Beim Stiff-Rig, kurzes Mono-Vorfach mit einer kleinen Hakengrösse. Eines wäre vielleicht noch ratsam und von Vorteil für unsere Asiaten, schafft Euch etwas grössere Abhakmatten an, denn ein Doppellauf ist bei diesen Brüdern nicht ausgeschlossen. Und wenn Ihr den gefangenen Asiaten wieder seinem Element übergebt, denkt daran, dieser Fisch ist sehr empfindlich und benötigt eine ganze Weile, bis er wieder bei Kräften ist. Er verliert bei einem Drill soviel Sauerstoff, dass sie manchmal eine halbe Stunde benötigen sich davon zu erholen. Dieses ist auch sehr von den Wassertemperaturen abhängig ist. Je wärmer das Wasser, um so schwieriger ist es für den Graser. Also gebt Ihm viel Zeit sich zu akklimatisieren.